Erste "Gehversuche" im weltweiten Netz - Begründete und unbegründete Ängste Koblenz.
Eng ist es am Mittag im Media-Bus: Das Interesse der Senioren ist groß. "Für Menschen, die nicht mehr so mobil sind, ist das Internet ideal", wirbt Eckhard Volquartz, Vorsitzender des Vereins Maus Mobil, der den Bus nach Koblenz eingeladen hat, für das weltweite Netz.
Dabei sind manche Senioren eher ein bisschen skeptisch: "Fragen nach der Sicherheit stehen ganz oben auf der Themenliste bei den Gesprächen". sagt Frank Bauer, Projektleiter im Media-Bus. "Wenn man zum Beispiel aufgefordert wird, ein Programm herunterzuladen, bekommen es viele Ältere mit der Angst zu tun." Auch deshalb schauen sich die Tutoren von Maus Mobil immer den Einzelfall an, erklärt Volquartz. "Da wir ehrenamtlich tätig sind, können wir uns alle Zeit der Welt lassen, sodass jeder in seinem eigenen Tempo den Umgang mit dem Internet lernen kann." Ob jemand dann letztendlich zum Beispiel seine Bankgeschäfte über den Computer abwickelt, des muss er selbst entscheiden. „Wir sagen nicht: Machen Sie es oder lassen Sie es, wir informieren nur, wie es geht und warnen natürlich vor unseriösen Geschäften“, erklärt Frank Bauer.
Der Vallendarer Hans Scholz nutzt im Bus die Gelegenheit, um sich einen ersten Überblick über das zu verschaffen, was ein Computer so kann. "Ich ärgere mich, weil immer häufiger auf 'www' verwiesen wird". sagt der 75- Jährige. "Man hat manchmal das Gefühl, regelrecht abgehängt zu werden." Dass er sich auch in seinem Alter noch in die Benutzung des Computers einarbeiten könnte, bescheinigt ihm Frank Bauer ohne Zögern, "Wer das wirklich will, der kann das lernen." Vielleicht dauert es bei einem länger als bei einem anderen, aber man solle sich nicht entmutigen lassen, wirbt er um Geduld. (dos)
(Rhein-Zeitung vom Sonntag, den 06. März 2011)
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