Schulungen künftig auch im Wohnzimmer möglich - Ehrenamtliche gesucht
Manche Teilnehmer sind schon 90 oder noch älter. Aber für Ihre Umwelt Interessieren sie sich noch, und dazu gehören auch Computer. "Es gibt kein Alter, das es einem unmöglich macht, sich da einzuarbeiten", sind die Tutoren von „Maus Mobil" überzeugt. Im Gegenteil: Gerade für ältere Menschen kann das Internet ein wahrer Segen sein, um Einkäufe zu machen oder Kontakte zu pflegen.
Koblenz. Wie man mit einem Computer umgeht und was das im Alltag bringen kann, können auch Senioren, die nicht mehr mobil sind, jetzt lernen. Denn die Tutoren des Vereins "Maus Mobil" machen bei Bedarf künftig auch Einzelschulungen zu Hause. "Das Internet kann nämlich gerade für Menschen, die nicht mehr viel rausgehen können eine tolle Sache sein", sagt Holger Rüb vom Koblenzer Verein „Maus Mobil" und verweist als Beispiel auf die einfache Möglichkeit des Internet-Telefonierens mit einer Kamera, bei der sich Oma und der weit entfernt lebende Enkel auch sehen können.
Die Idee der mobilen Schulung wird auch vom Innenministerium des Landes unterstützt, „Maus Mobil" ist deshalb ein Pilotprojekt, das hoffentlich Schule machen wird, so Staatssekretär Roger Lewentz, der sich gestern beim Tag der offenen Tür das Konzept erklären ließ. Kernpunkt des Vereins bleiben die Computerkurse, die nun in Schulungsräumen der Telekom in der Blücherstraße 6 (Rauental) abgehalten werden.
"Wir haben eine Gruppe von Senioren in einem Heim geschult. Danach haben sich alle einen Laptop gekauft und mailen jetzt mit den Enkelkindern", Dieter Hampf ist seit ein paar Jahren Tutor des Vereins "Maus Mobil"
"Hier lernt jeder das, was er wirklich braucht". erklärt Tutor Dieter Hampf. "Was soll einer über Bildbearbeitung am Computer wissen, wenn er gar nicht fotografiert." Im kleinen Raum sind sechs Computerplätze, der Tutor kann jedem Einzelnen über die Schulter schauen. Wer möchte, kann auch seinen eigenen Computer oder Laptop mitbringen, um sich die Funktionen ganz konkret zeigen zu lassen.
"Wichtig ist auch, dass Schüler und Lehrerin etwa im gleichen Alter sind. Man versteht sich eher." Schon seit acht Jahren hat es in den kleinen Raum in der Seniorenbegegnungsstätte an der Liebfrauenkirche Computerschulungen für Senioren gegeben, ließ Eckhard Volquartz von "Maus Mobil" gestern die Entwicklung Revue passieren. Mehr als 500 Senioren haben den Umgang mit den neuen Techniken gelernt. Und die Nachfrage ist ungebrochen - das zeigte gestern auch der große Andrang beim Tag der offenen Tür in den neuen Räumen. "Wir brauchen dringend noch Männer und Frauen, die sich vorstellen können, als Tutoren zu arbeiten", wirbt Holger Rüb um ehrenamtliche Mitstreiter. (Doris Schneider)
Kontakt: Telefon 0261/291 898 58 (Anrufbeantworter) E-Mail info@mausmobil-koblenz.de, weitere Infos: www.mausmobil-koblenz.de
(Rhein-Zeitung Freitag, den 24. September 2010)
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